_______________________________________________________________________________________________________________

Unsere Wildparktiere (alphabetisch sortiert):
Alpakas, Bergziegen, Bienen, Braunbären, Damwild, Esel, Hühner, Kaninchen, Muffelwild, Pommerngänse, Rotwild, Sibirische Uhus, Sikawild, Vierhornschafe, Waschbären, Wildschweine, Wisente

_______________________________________________________________________________________________________________

Unsere Bienen im Wild- und Freizeitpark Westerwald, Gackenbach

Fleißige Bienen im Wildpark

Zwischen Waldcafé und Kiosk steht in den Sommermonaten ein Bienenhaus, in dem die Wildpark-Besucher den fleißigen Honigbienen bei der Arbeit zusehen können.

Die Honigbiene ist eine der ältesten Tierarten auf unserem Planeten - es gibt sie schon seit ca. 100 Millionen Jahren. Und seither sammelt sie Blütenpollen und Blütennektar und stellt daraus u. a. Honig und Bienenwachs her.

Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet war nur Europa, Afrika und der Nahe Osten. Da sie für die Imkerei große Bedeutung hat - und Honig nun mal Tieren wie Menschen gut schmeckt - ist sie inzwischen weltweit angesiedelt worden, so beispielsweise bereits im Zuge der Eroberung (Kolonialisierung) anderer Kontinente durch die Europäer.




Unser Tier des Monats: Die Honigbiene

Apis mellifera flying, Muhammad Mahdi Karim, Wikimeda Commons, some rights reserved

Im Volksmund spricht man von der fleißigen Biene. Das kommt nicht von ungefähr: Die emsigen Tierchen werden quasi geboren, um zu arbeiten. Dabei leisten sie ganz Erstaunliches: Um den Nektar für ein einziges Glas Honig zu sammeln, legt jede Biene eine Strecke zurück, die einer dreimaligen Erdumrundung entspricht!

Wie wichtig Bienen schon seit langer Zeit für uns Menschen sind, erkennt man z. B. daran, dass Kaiser Napoleon Bonaparte die Biene zu seinem persönlichen Wappentier machte - wie übrigens auch ein Papst, eine florentinische Adelsfamilie und ein fränkischer König. Alt bedeutet, dass schon seit 7000 v. Chr. Menschen Bienenzucht betreiben, um Honig, Bienenwachs, Pollen, Gelée Royale, Propolis und Met (Honigwein) zu gewinnen. Im antiken Griechenland bekamen die Olympiateilnehmer Honigwasser als Stärkungsmittel. Wilder Honig wurde bereits in der Steinzeit verzehrt. Die älteste je gefundene Biene war übrigens in einen Bernstein eingeschlossen und lebte vor 80 Millionen Jahren!

Bienen sind sogar dermaßen fleißig, dass sie für unsere Wirtschaft fast so wichtig sind wie Rinder und Schweine! Ihre wirtschaftliche Jahresleistung hat einen Gegenwert von ca. 4 Milliarden Euro in Deutschland bzw. 153 Milliarden Euro weltweit! Neben der für uns Menschen überlebenswichtigen Tätigkeit der Blütenbestäubung, damit Früchte wachsen können, stellen die deutschen Bienenvölker jährlich 25.000 Tonnen Honig her - weltweit sind es sogar 1,268 Millionen Tonnen! Als kleines Dankeschön an die fleißigen Tiere gab es immerhin im Mai 2010 eine Sonderbriefmarke mit Bienen-Motiv.

A propos Honig: Jeder Deutsche verzehrt jährlich im Durchschnitt 1,4 kg Honig. Dafür muss eine Biene also fast neunmal die Erdkugel umrunden.

In einem Bienenstaat leben bis zu 60.000 Bienen. Fast alle davon sind weiblich: Die Königin, die bis zu 2000 Eier am Tag legt, sowie die Arbeiterinnen, die die Königin und den Nachwuchs versorgen, Pollen und Nektar sammeln und den Bienenstock verteidigen. Von Frühsommer bis zum Sommer kommen dazu bis zu 2000 männliche Bienen, die sogenannten Drohnen, die deutlich größere Augen haben als die Weibchen; sie sterben, sobald sie die Königin befruchtet haben. Übrigens haben nur die Weibchen einen Stachel, wobei der der Königin nicht voll ausgebildet ist, damit sie besser Eier legen kann.

Wenn der Bienenstock zu voll wird, wird mit Hilfe von Gelée Royale eine neue Königin aufgezogen. Dann teilt sich der Schwarm: Ein Teil der Bienen zieht mit der alten Königin aus und gründet einen neuen Schwarm; die junge Königin bleibt mit dem Rest des Volkes im alten Bienenstock zurück.

Bienen verständigen sich übrigens nicht durch Laute, sondern durch Tanzen: Für unterschiedliche Informationen benutzen sie unterschiedliche Schwänzeltänze. Es gibt beispielsweise Tänze, um neue Futterquellen zu vermitteln oder um eine Mit-Biene zu bitten, den gesammelten Nektar abzunehmen.

Bienen benötigen eine Körpertemperatur von 35 ° C; dies entspricht auch der optimalen Temperatur im Bienenstock. 35 ° C sind ideal, um Wachs zu bearbeiten, um die Larven auszubrüten und um zu fliegen; bei Temperaturen unter 30 ° C sterben die Bienenlarven ab. Im Winter sinkt die Temperatur im Bienenstock auf bis zu 20 ° C ab. Fällt die Temperatur unter 7 ° C, setzt eine Kältestarre ein, bei mehr als 38 ° C müssen Bienen Siesta halten.

Erstaunlich ist, wie Bienen die Wärme im Bienenstock regulieren: Durch Muskelzittern erzeugen sie Hitze, durch Flügelbewegungen am Flugloch kühle Luft - wie kleine Ventilatoren. Manchmal verteilen sie sogar Wasser im Bienenstock, durch dessen Verdunstung eine weitere Kühlung erreicht wird.

Diese Taktik wenden Bienen übrigens auch zur Verteidigung an: Schicken Hornissen einen Späher vorbei, um mögliche Futterquellen zu sichten, kreisen die Arbeiter-Bienen diesen Späher ein und bilden eine Kugel um ihm. Durch Flügelbewegungen heizen sie die Luft innerhalb der Kugel auf mehr als 45 ° C auf - die Späher-Hornisse stirbt, ohne ihrem Schwarm den Standort des Bienenschwarms verraten zu können.

Für Menschen sind Bienen weitaus weniger gefährlich: Sie sind friedliche Tiere, solange sie ihren Bienenstock nicht verteidigen müssen. Auch starke Gerüche wie Parfüms mögen sie nicht. Fliegt eine Biene im Zickzack und summt ungewöhnlich schrill, sollte man ihr besser aus dem Weg gehen; fliegt sie gemütlich und summt gleichmäßig, ist sie in friedlicher Stimmung - sogar dann, wenn sie sich einmal einen Menschen als Landeplatz ausgesucht hat. Wer jetzt einfach still hält, ist die Biene schnell wieder los. Eine Biene, die sich ins Haus verirrt hat, kann man mit einem Glas und einem Blatt Papier problemlos ins Freie befördern. 

Siedelt sich eine ausgeschwärmte Königin mit ihrem Volk im Garten an, ist das weniger bedrohlich, als es aussieht und sich anhört. Um die 20.000 Bienen auf einmal können einen ordentlichen Lärm machen - üblicherweise sind die Tiere aber auch jetzt friedlich. Es gilt jetzt, einfach die Ruhe zu bewahren und einen Imker zu verständigen, der den Schwarm abholt. Alternativ helfen Feuerwehr, Polizei, Stadtverwaltung oder Umweltamt weiter.

Bienen-Schaukasten im Wildpark Westerwald
Das Bienenhäuschen im Wildpark Westerwald
Apis mellifera flying_Muhammad Mahdi Karim_Wikimedia Commons
Besucher und Bienen im Wildpark Westerwald
RZ-Biene Summi zu Besuch im Wildpark Westerwald

_______________________________________________________________________________________________________________

Unsere Wildparktiere (alphabetisch sortiert):
Alpakas, Bergziegen, Bienen, Braunbären, Damwild, Esel, Hühner, Kaninchen, Muffelwild, Pommerngänse, Rotwild, Sibirische Uhus, Sikawild, Vierhornschafe, Waschbären, Wildschweine, Wisente

_______________________________________________________________________________________________________________